WIR IN KARRENZIN: Herzfelder bringt Kindern Natur nahe

Foto: Jörg Röhr
Bild zur Meldung: Foto: Jörg Röhr

Revierförster Jörg Röhr hat sich auch als Waldpädagoge einen Namen gemacht

 

Sein Uropa war Förster in Hinterpommern. Sein Opa und sein Vater setzten die Tradition fort. Jörg Röhr, der Revierförster in Herzfeld, arbeitet schon in vierter Generation in diesem Beruf. Seine Wahl stand bereits als Kind fest.

Zu Vorwendezeiten hatte seine Klasse eine Patenbrigade in der Forst, die den Schülern viel über diesen Berufszweig vermittelte. Dadurch erhielt Jörg Röhr auch den Anstoß für seine zweite Aufgabe. Seit sechs Jahren arbeitet er als Waldpädagoge. Seine Auffassung: „Es passiert soviel im Wald, aber die Leute reden nicht darüber.“

„Hertesfelde“ hieß Herzfeld früher, berichtet Jörg Röhr. Dieser alte Begriff steht für „wo der Hirsch im Felde steht“. In Erinnerung an diesen alten Namen ist in den Wäldern bei Herzfeld ein Lehrpfad mit dem Namen „Hirschfeld“ entstanden. Ein Projekt, das in Zusammenarbeit von Forst und Suchtberatungsstelle Parchim Gestalt angenommen hat.

2015 haben an diesem Lehrpfad 16 Veranstaltungen mit 485 Kindern und 105 Erwachsenen stattgefunden. Die Teilnehmer kommen u.a. aus Schulen in Grabow, Neustadt-Glewe, Groß Godems, Parchim oder auch aus dem Haus der Jugend in der Kreisstadt.

Die Kinder können auf dem Lehrpfad mit verschiedensten Stationen, die jeweils mit Forstleuten und Lehrern besetzt werden, einen Parcours absolvieren. Es geht darum, die Sinne im Wald zu erleben: Riechen, Hören, Fühlen. Ein Gegensatz dazu, wenn Kinder vor dem Computer sitzen, wo es den Anschein hat, man sei Teil der Industrie. Hier dagegen lernen die Mädchen und Jungen, dass sie Teil der Natur sind, sagt der Förster.

Eine Übung: Die Kinder formen sich einen Rahmen aus Holzstöcken, ähnlich einem Bilderrahmen, schauen bei ihrer Entdeckungstour hindurch und suchen sich ihr Lieblingsmotiv im Wald, um es anderen zu zeigen. Später entsteht in dem Rahmen ein eigenes Bild aus Naturmaterial.

Verschiedensten Gruppen nutzen bereits das Angebot des Lehrpfades – Gesunde wie Schwerstbehinderte, Kinder oder auch Erwachsene. Beispielsweise Menschen, die in der Parchimer Suchtberatungsstelle betreut werden. Für 2016 gibt es bereits erste Anmeldungen. Die Termine koordiniert die zweite Waldpädagogin im Forstamt Karbow, Claudia Kucharzyk (Telefon 038733-22818).

Das Herzfelder Projekt, dass sich um die Sinne im Wald dreht, hat einen Preis des Jugendhilfeausschusses des Landkreises aufgrund der beispielhaften Leistung in der Jugendarbeit erhalten.

 

von MBEI
 

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