Bühnenreife Begrüßung: Applaus für das neue Löschauto

Foto: Michael-Günther Bölsche
Bild zur Meldung: Foto: Michael-Günther Bölsche

Nach 976 Tagen wieder einsatzbereit / Freiwillige Feuerwehr Severin hat ein neues Fahrzeug

Applaus in Severin für ein nagelneues rotes Löschauto, das mit Blaulicht aus dem Disco-Nebel auftauchte: Am Sonnabend wurde den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Severin ihr lang ersehntes Einsatzfahrzeug, ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser (TSF-W), von Bürgermeister Hans-Werner Beck übergeben.

„976 Tage ist es her, als das alte Löschfahrzeug nicht durch den TÜV kam und außer Dienst gestellt werden musste, 976 Tage dauerte es bis zu einem neuen Fahrzeug, 976 Tage hartes Verhandeln und 976 Tage ohne eigenes Einsatzfahrzeug und dennoch 976 Tage zur Feuerwehr gehalten – Danke allen“, sagte Wehrführer Ricardo Völker anlässlich der Übergabe unter dem Beifall der Kameraden und vieler befreundeter Wehren sowie etlicher Einwohner.

Der Wehrchef erinnerte an die vergangene Zeit, an die Fördermittelübergabe durch den Innenminister im März vergangenen Jahres, an die vielen Beratungen mit Amtswehrführer Frank Schweitzer und den zuständigen Behörden, an die vorhergehende und die amtierende Gemeindevertretung mit dem Altbürgermeister Peter Manrow und dem jetzigen Hans-Werner Beck, die die Eigenmittel bereit stellten – denn ohne diese wären keine Fördermittel geflossen. 135 000 Euro kostet dieses TSF-W und je ein Drittel übernahmen das Land, der Landkreis und die Gemeinde.

800 Liter Wasser für den Erstangriff sind an Bord. Zur Ausrüstung gehört auch ein Lichtmast, um die Einsatzstellen bei Nacht ausleuchten zu können. Da an der Bundesstraße 321 häufig schwere Verkehrsunfälle passieren, sind die Kameraden auch froh, dass sie nun über schweres Rettungsgerät wie Schere und Spreizer verfügen.

Mit der Indienststellung endet die Zeit der Not, denn über die 976 Tage kam man nur, weil die benachbarte Wehr aus Domsühl einen Vorausrüstwagen (VRW) als Leihgabe zur Verfügung stellte. Gemeinsam mit den Domsühlern und auch den Zieslübbern konnte auch die Aus- und Weiterbildung der Kameraden aufrecht erhalten werden.

„Irgendjemand von diesen Wehren kam immer mit einem Löschfahrzeug zu uns und unterstützte uns, sonst hätten wir diese 976 Tage nicht überstanden“, so Wehrführer Ricardo Völker. Gerade diese Einsatzbereitschaft lobte bereits der Innenminister bei der Übergabe des Fördermittelbescheides – für ihn Grund genug, die nötigen Gelder zur Verfügung zu stellen.

Dann endlich öffnete sich das große Rolltor des Gerätehauses und aus dem Nebel lenkte Christian Esslinger das nigelnagelneue Fahrzeug unter dem Beifall der Anwesenden auf den kleinen Vorplatz. Und dann gab es kein Halten, alle besahen sich das Fahrzeug, musterten die Ausstattung, streichelten die Motorhaube und waren des Lobes voll. Bei Freibier und Schwein vom Spieß saß man noch lange zusammen und feierte diesen Tag.

Bürgermeister Hans-Werner Beck blickte aber schon wieder in die Zukunft. Am 27. Juli wird die Übergabe des nächsten Fördermittelbescheides erwartet. „Diesmal für die Feuerwehr in Zieslübbe. Dort soll das Gerätehaus saniert werden und in der Planung befassen wir uns mit der Sanierung des Gerätehauses in Domsühl in den nächsten zwei Jahren“, verrät das Gemeindeoberhaupt.

von Michael-Günther Bölsche

 

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