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KLADRUM: Bergsteiger auf dem Kirchdach

Foto: Michael-Günther Bölsche (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Foto: Michael-Günther Bölsche

Auch wenn in dieser Woche das Wettergrau überwiegt und die Sonne immer nur für wenige Minuten scheint, so können die Kladrumer in diesen Momenten  die neue Turmspitze der Kladrumer Kirche im gleißenden Licht bestaunen. Möglich wurde dies, weil in dieser Woche Alpinisten den neuen Turm gestalteten.

Falko Weise-Schmidt und sein Kollege Frank Miske von der Firma Alpintechnische Dienstleistungen aus Ahrenshagen sind die versierten Kletterer, die erst die rund 150 Stufen im Inneren des Turmes bestiegen und dann durch die obere Luke ins Freie kletterten – in etwa 30 Metern Höhe. Dort, selbstverständlich mehrfach gesichert, begannen sie, die neue Spitze zu befestigen und die einzelnen Teile zu montieren. Auch das Werkzeug war gegen das Herunterfallen gesichert. Ob Wasserwaage, Akkubohrer oder die neuen Teile – alles war an Seilen befestigt. Durch den Einsatz dieser Spezialisten konnten deutlich teurere Gerüstbauarbeiten eingespart und die Arbeiten an nur einem Tag ausgeführt werden.

 

Im vergangenen Januar hatte das Sturmtief Felix die Kirchturmspitze abgeräumt und Kugel samt Kreuz weggeblasen. Jetzt hat Thomas Fischer aus Mühlen Eichsen für die Reparatur gesorgt und den Wetterhahn gerichtet und mit Kupfer verstärkt. Die nicht sichtbaren Gestängeteile, die den Hahn, das Kreuz und die Kugel halten, sind aus Edelstahl neu gefertigt worden. „Wir haben in unserer Firma Metall in Form alles so gebaut, dass die Übergänge der Teile wasserdicht sind“, erklärt Thomas Fischer.

Die Kugel wurde ebenfalls aufgearbeitet und vergoldet, so dass sie in der Sonne schön glänzen kann. In der alten Kugel wurde eine Patrone mit einem Text des damaligen Pastors Otto Schmidt gefunden. „So war klar, dass die Kugel 1956 mit Informationen über die Ereignisse nach dem Krieg und dem nicht einfachen Neuanfang gefüllt wurde. Dazu lagen noch einige Münzen darin, allerdings mit deutlichen Auflösungserscheinungen. Es waren ja die bekannten Alu-Chips, wie wir das damals nannten“, erzählt der heutige Pastor Kornelius Taetow. Er erinnert daran, dass zu dieser Zeit zwei Glocken nachgegossen wurden, da die vorherigen für Kriegszwecke eingeschmolzen wurden. In die neue Kugel ist die alte Patrone wieder eingelegt worden, jetzt gefüllt mit ein paar Euro-Münzen, einer Ansichtskarte der Kirche und einem Gemeindebrief. Während die Kugel und das Kreuz fest installiert sind, dreht sich der Hahn im Wind. Finanziert wurden die Erneuerungsarbeiten zum Teil durch die Versicherung. Die Vergoldung der Kugel hat die Kirchengemeinde bezahlt. Das Geld stammt aus Erlösen von Weihnachtsmärkten. Der nächste ist für den 20. Dezember um 14 Uhr geplant, wenn man sich nach dem Adventssingen auf dem Platz vor der Kirche zum bunten Treiben trifft.

 

von MIGB
 

 

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