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ORTSGESCHICHTE: Geschichte von Godems lebendig

ORTSGESCHICHTE: Geschichte von Godems lebendig (Bild vergrößern)
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Vor 725-Jahr-Feier in Groß Godems wurde Ortschronik digitalisiert. Die öffentliche Präsentation ist zum Auftakt des Dorfjubiläums geplant.

Ein altes Bild ist Frank Grützmacher besonders in Erinnerung. Es zeigt einen Mann, der mit seinem ganzen Hab und Gut durch die Dorfstraße von Groß Godems zieht. Unter seinen Schuppen hat er Räder gebaut. Das war offensichtlich sein Quartier, bevor er in ein neues Haus zog. Bei dem Abgebildeten handelt es sich um den verstorbenen Eduard Leske, der nach dem Krieg als Flüchtling aus der Nähe von Warschau nach Groß Godems gekommen war und sich hier eine neues Leben aufgebaut hat, weiß Frank Grützmacher. Er gehört mit Anita Menning und Diana Weis zum Team, das ein besonderes Projekt für die 725-Jahr-Feier von Groß Godems im Juni auf die Beine stellt: eine Präsentation der Dorfgeschichte.

Seit vielen Jahren hat Ortschronistin Anita Menning Material zur Geschichte gesammelt und zusammengefasst. Sie war in den vergangenen Jahren ständig mit ihrer Kamera unterwegs, um das Geschehen in Bildern festzuhalten und für die Nachwelt zu erhalten. Das Material reiht sich in Regalen in ihrem Haus.

Frank Grützmacher hat die Aufgabe übernommen, die Papierchronik zu digitalisieren. Rund 3000 Seiten waren dabei zu bearbeiten. Dadurch steht die Chronik jetzt nicht mehr nur im Bücherregal, sondern ist auch auf dem Computer verfügbar.

Aus den 3000 Seiten fertigte Diana Weis eine Präsentation, die rund 450 Folien umfasst. In drei Wochen hat sie sich dafür 150 Stunden in die Materie hinein gearbeitet. „Es ist wahnsinnig spannende“, findet die junge Frau. „Durch die Bilder kann man sich hineinversetzen in die Kinder- und Jugendzeit.“

Interessant für Diana Weis ist auch der Vergleich von alten und neuen Bildern. Das Gebäude des Kindergartens war einst eine Ruine. Und auch viele private Häuser haben sich gut entwickelt.

Menschen aus dem Ort spielen in dem Bildervortrag nur eine kleine Rolle, da sich die Gestalter aus Unsicherheit mit dem Datenschutz zurückhalten wollen. Einige Bilder sind aber legendär und schon in einer Papierchronik veröffentlicht, beispielsweise das von Rudolf Elferich, als er 1988 von Papst empfangen wurde.

Einem anderen Groß Godemser wird ein ganzes Kapitel am Eröffnungstag des Dorfjubiläums gewidmet, dem verstorbenen Heimatdichter August Wulff (1902 bis 2002). Traudi Träger vom Fritz-Reuter-Club in Parchim liest Geschichten auf Plattdeutsch, die dieser Autor zu Papier gebracht hat. Durch die etwa zweistündige Präsentation zur Geschichte führt Anita Menning.

Das erarbeitete Material soll übrigens auch auf CD gebrannt und zusammen mit einer weiteren Scheibe, die einen Film vor Festumzug zeigt, veräußert werden. Damit können sich Zuhörer des Vortrags später näher mit der Ortsgeschichte beschäftigen.


Termine: Am Freitag,10. Juni, um 19 Uhr beginnt die Veranstaltung zum Auftakt des Dorfjubiläums im Mehrzweckgebäude von Groß Godems. Zunächst liest Traudi Träger einige Texte von August Wulff. Es folgt die Präsentation zur Dorfgeschichte. Ausgestellt werden außerdem Bilder aus Groß Godems.

Am Sonnabend, 11. Juni, um 11 soll der große Festumzug durch Godems starten. Ab Nachmittag gibt es ein Programm auf dem Sportplatz.

Am Sonntag, 12. Juni, ist ein Festgottesdienst geplant. Danach ist Frühschoppen.

Text und Foto: von Michael Beitien

 

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