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Neues Projekt an der Warnow

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Bild zur Meldung: Foto: Wolfgang Mey

Als Ausgleich für Eingriff in die Natur durch Windkraftanlagen wird in Renaturierung des Flusses investiert: Nach Grebbin folgt Zölkow

Der Bau neuer Windräder spült Geld in die Kassen für die Renaturierung der Warnow. Derzeit wird der Fluss an seinem Quellort in Grebbin an das Tageslicht geholt. Der Eigenanteil der Kommunen für diese Investition stammt aus Ausgleichsgeldern für den Bau von Windrädern. Jetzt wird das nächste Projekt in Zölkow vorbereitet – als Ausgleichsmaßnahme für das Repowering von Windrädern auf Gemeindegebiet.

In diesem Jahr wurden dafür Machbarkeitsstudien erstellt, sagt Uwe Zöllner, Geschäftsführer im Wasser- und Bodenverband Mittlere Elde. Es geht um Investitionen im Umfang von rund drei Millionen Euro.

Wäre es nach einer Maximalvariante gegangen, die Warnow zu renaturieren, wären den Landnutzern enorme Flächen verloren gegangen und die Anlieger wären gar nicht mehr an das Gewässer gekommen, erfuhr SVZ. Jetzt wird geprüft, was technisch machbar ist. Es gab Gespräche mir Flächennutzern, Eigentümern und Bürgermeisterin, erklärt Zöllner. Vorschläge der Betroffenen werden einbezogen.

Insgesamt geht es bei dem Renaturierungsprojekt um einen neun Kilometer langen Abschnitt der Warnow. Beabsichtigt ist, das Projekt in Verbindung mit dem Bodenordnungsverfahren anzugehen, sagt Zöllner. Es ist notwendig Flächen zu tauschen oder anzukaufen. Durch Flächenmanagement seien auch parallele Investitionen in die Agrarstruktur möglich. „Wir können keinen Wegebau machen“, sagt Zöllner. Im Rahmen der Bodenordnung sei das aber möglich.

In den 1960er/1970er-Jahren war die Warnow in dieser Region komplett reglementiert worden. Die Stauanlagen wurden Anfang der 1990er-Jahre herausgenommen und durch Solschwellen ersetzt. Man erhoffte sich, dass sich die Warnow bereits dadurch wieder selbst ein Bett schafft. Doch das ist nicht aufgegangen, sagen Uwe Zöllner und Verbandsingenieur Wolfgang Mey.

Die jetzigen Pläne sehen vor, dass der Flusslauf auf bestimmten Abschnitten umverlegt wird. „Sie soll ein paar Schwünge bekommen“, sagt Wolfgang Mey. Teils wird das Substrat der Sole des Gewässers ausgetauscht und die Böschung abgeflacht. Dort, wo sich der Lauf des Flusses nicht verlegen lässt, soll das Biotop trotzdem abwechslungsreicher werden - so durch unterschiedliches Substrat und durch Flach- und Tiefwasserzonen.

Veränderungen des Laufes der Warnow sind aber beispielsweise zwischen Zölkow und Kladrum geplant.

Der Fluss soll erlebbar bleiben, sagt Mey. Auch Wanderungen an der Warnow sollen möglich sein. Auch für die Unterhaltung des Gewässers sind Wege nötig, erklärt Zöllner. Wunsch sei es auch, die alte Ziegelgewölbebrücke über die Warnow bei Hof Grabow zu erhalten, so Mey. Für einen Wanderweg ist sie reizvoll.

Wann das Projekt realisiert werden kann, ist noch offen. Angesichts der enormen Investition ist eine europaweite Ausschreibung notwendig.
 

von Michael Beitien
 

 

 

 

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