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Richtige Dosis soll auf den Acker

Richtige Dosis soll auf den Acker (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Richtige Dosis soll auf den Acker

Modernste Technik hilft Landwirten in Rom beim Düngereinsatz . Raps steht gut nach dem Winter.

Hochbetrieb herrscht nach dem Winter in der Landwirtschaft. Düngerstreuer rollen über den Acker. So auch in der Agrargenossenschaft in Rom. Eine Kombination aus Stickstoff und Schwefel wird auf die Bestände mit Winterraps gestreut.

„Wir wollen den Dünger in Zukunft dorthin packen, wo er am profitabelsten ist“, erklärt der Chef der Betriebes Dr. Volker Toparkus. In Rom ist ein hoch technisierter Streuer im Einsatz, von dem in ganz Deutschland gerade eine Handvoll getestet werden. Es ist ein Werkserprobungsmodell, erklärt Toparkus. Die Römer hatten es schon im vergangenen Jahr getestet. Dann hat es der Hersteller im Winter komplett auseinander und nach neuen Erkenntnissen neu zusammengebaut.

Auf einer Landkarte auf dem Computer im Büro von Toparkus ist ersichtlich, wie der Boden auf dem Acker beschaffen ist, auf dem gerade der Streuer im Einsatz ist. Die Bodenwertzahlen sind sehr unterschiedlich. Das bedeutet, dass unterschiedliche Erträge zu erwarten sind. Auch danach soll sich der Düngemitteleinsatz richten. Wo weniger wächst, muss weniger gestreut werden.

Der hochmoderne Düngerstreuer lässt sich mit allen Fakten über den Boden füttern. Er kann mit verschiedenen Computern kommunizieren. Er ist GPS-gesteuert und mit ihm lassen sich auch Teilflächen auf einer Gesamtbreite von 30 Metern bearbeiten. Toparkus möchte bei dem Gerät, das er einmal für seinen Betrieb anschaffen will, auch einen integrierten Sensor, der den Entwicklungsstand der Pflanzen erfasst, um auch das beim Düngen zu berücksichtigen. Auf den Acker sollen nicht mehr Nährstoffe kommen, als die Pflanzen benötigen, erfahren wir.

Wenn Toparkus hört, dass den Landwirten vorgeworfen wird, ihre Gülle auf den Feldern zu entsorgen, reagiert er verärgert. Gülle und Gärreste seien Dünger, so der Römer. Und zudem günstiger als andere Nährstoffe für die Pflanzen, die Landwirte kaufen müssten. Die Bauern würden sich selbst schaden, wenn sie nicht sorgsam mit dem Boden umgehen. „Ich will auch noch in 20 Jahren den Acker bestellen“, sagt der Landwirt.

Die Römer bringen den natürlichen wie den künstlichen Dünger selbst aus. Eine Fachfirma macht für sie den Düngerplan. Danach erfolgt der Einkauf. Die Schätzung der Erträge bestimmt darüber, wieviel Nährstoffe eingesetzt werden.

Die Gülle aus den betriebseigenen Kuhställen wird zuerst auf den Flächen ausgebracht, wo die Stärkekartoffeln wachsen sollen, erklärt Toparkus. Das versuchen die Römer, möglichst im Februar zu erledigen. Denn es braucht Zeit, dass das Chlor aus der Gülle ausgewaschen wird, erfährt SVZ. Chlor führe dazu, dass sich der Stärkegehalt in den Kartoffeln reduziert. Damit der Stickstoff erst dann für die Pflanzen zur Verfügung steht, wenn er gebraucht wird, kommt ein Stabilisator zum Einsatz - Piadin.

Toparkus begutachtet die Pflanzen auf dem Acker. „Bei uns sieht der Winterraps gut aus“, so der Landwirt. Der Raps treibt neue Blätter. Mit nicht ganz so hohen Erträge sei allerdings landesweit zu rechnen, da die Rapsbestände mit einem Virus infiziert wurden.

Die Landwirte haben schwierige Zeiten hinter sich. „Die Milchkrise hat Spuren hinterlassen“, erklärt Toparkus. Ein Loch von 400 000 Euro hat allein der Römer Betrieb durch die tiefen Milch-Erzeugerpreise in den vergangenen beiden Jahren zu beklagen. Leider konnten die Verluste auch nicht auf dem Feld ausgeglichen werden. Die Rapserträge lagen im Vorjahr nur bei der Hälfte, die Getreidepreise sind im Fallen. „Wir haben unsere Ansparrücklage für Investitionen verfrühstückt“, erklärt Toparkus.

Da hilft es natürlich auch, dass die Römer zwei Jahre lang den hochmodernen Düngerstreuer kostenlos testen können.

 

Text und Foto: von Michael Beitien
 

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