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Fahrradwege bleiben harte Brocken

Renè Ringhand und Reiner Hecht (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Renè Ringhand und Reiner Hecht

Reiner Hecht verabschiedet sich als langjähriger Bauamtsleiter im Amt Parchimer Umland / René Ringhand hat Staffelstab übernommen

 

Die sorgsam sortierten Aktenordner an der Stirnwand des Büros sind nur ein Teil des beruflichen Erbes, das Reiner Hecht im Bauamt an seinen Nachfolger übergibt. „Da muss ich mich natürlich erst gründlich einarbeiten“, gibt René Ringhand zu bedenken. Der Generationswechsel im Bauamt des Amtes Parchimer Umland wurde bereits vor Wochen eingeleitet. Für den 63-jährigen Reiner Hecht endet zum Jahresende der Dienst. Sein 34-jähriger Nachfolger René Ringhand hat nicht nur einen neuen Job übernommen, sondern ist mit seiner vierköpfigen Familie dafür auch in seine Geburtsstadt zurückgekehrt. Reiner Hecht ist in Stolpe aufgewachsen und hat beim Wohnungs- und Gesellschaftsbaukombinat (WBK) Schwerin den Beruf eines Baufacharbeiters mit Abitur von der Pike auf erlernt. Auf dem Großen Dreesch und in der Weststadt hat er an Gebäuden mitgearbeitet, die es noch immer gibt. Und auch in Berlin waren in den 1970er und 1980er Jahren Bauleute wie Reiner Hecht gefragt. Nach der Wende ging es für Reiner Hecht zurück in die mecklenburgische Heimat.

„Ein wenig stolz bin ich, dass ich den Wasser- und Abwasserzweckverband Anfang der 1990er Jahre mit aufgebaut habe. 1994 war dann endlich auch die zentrale Wasserversorgung in meinem Heimatdorf Garwitz fertig“, erinnert sich Reiner Hecht gerne. Ab 1992 wechselte der Mann mit den praktischen Erfahrungen ins Büro und erlebte die turbulenten Jahre des Aufbruchs in der Abteilung Bau des neu gebildeten Amtes Parchim-Land hautnah mit. „Es ist ein gutes Gefühl, wenn man heute durch die Dörfer fährt und sieht, wie sich alles verändert hat. Da waren wir als Mitarbeiter im Bauamt meist beteiligt“, so Reiner Hecht. Zu den Erfolgen zählen für ihn vor allem Schulen im Einzugsbereich, die wie in Groß Godems modernisiert und für die nächste Generation erhalten werden konnten. Auch der Neubau der Kindereinrichtung in Matzlow und die Modernisierung des Musikkindergartens in Spornitz zählen aus seiner Sicht zu den Erfolgsgeschichten. „Nicht so gut lief es für die dringend benötigten Fahrradwege. Gefühlt ein ganzes Arbeitsleben hat mich beispielsweise das Projekt vom Bau eines Radweges zwischen Spornitz und Parchim

begleitet. Und der ist noch immer nicht fertig“, sagt kopfschüttelnd der scheidende Bauamtsleiter. Auch der zentrale Radweg über Matzlow und Neustadt- Glewe sei aus seiner Sicht für die Region unverzichtbar. „Ich freue mich schon sehr, wenn die Übergabe des Spornitzer Radweges ansteht. Da bin ich dann mit Sicherheit und vielleicht auch mit dem eigenen Fahrrad dabei“, freut sich Reiner Hecht schon auf die Zeit nach dem Job. Und auch sonst dürfte es dem 63-Jährigen nicht langweilig werden. Für Haus, Hof und Garten und sein Hobby als Petrijünger hat er dann endlich mehr Zeit. René Ringhand hat zunächst den Beruf eines Verwaltungsfachangestellten in Schwerin gelernt. Mit seinem anschließenden Studium erreichte er den Abschluss als Dipl.-Verwaltungswirt und sammelte berufliche Erfahrungen

in der Bayrischen Kirchenverwaltung in München. „Es zog uns wieder in den Norden. Über die Gemeindeverwaltung in Eschede bekam ich danach einen Job als Bauamtsleiter in der 10 000 Einwohner zählenden Elbgemeinde Bleckede“, berichtet der junge Mann. Da standen Themen wie Hochwasser und städtebaulicher Denkmalschutz hoch im Kurs. „In den kommenden Jahren wird es darauf ankommen, Fördermittel für Bauvorhaben unserer Gemeinden zu besorgen“, ist er sich sicher. Derzeit stehen Projekte in Grebbin, Stolpe und die Pläne für eine Kita in Ziegendorf auf der Agenda. „Und auch die Sanierung der Scheune auf dem historischen Pingelhof werden wir nach Kräften unterstützen“, liegt dem neuen Bauamtsleiter sehr am Herzen.

 

 

Text und Foto: Wolfried Pätzold

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