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Warnow: Grebbin wird zum Ort am Wasser

Warnow: Grebbin wird zum Ort am Wasser (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Warnow: Grebbin wird zum Ort am Wasser

Renaturierung der Warnow abgeschlossen / Unterirdische Leitung zum größten Teil durch offene Gräben und Teiche ersetzt

 

Die Warnow hat jetzt mehr Platz in Grebbin. Der Fluss plätschert nur noch in einem kleinen Abschnitt an seinem Quellort unter der Erde. Zu einem großen Teil sind offene Gräben entstanden. Zudem machen neben dem Quellteich der Warnow zwei weitere Kleingewässer den Ort attraktiver. „Für das nächste Hochwasser ist ausreichend Stauraum geschaffen“, sagte Projektantin Jana Frommholz am Montag bei der Bauabnahme in Grebbin. So dürfte es keine Probleme mehr mit Überschwemmungen geben.

Am Montag begutachteten Bauherren, Geldgeber, Vertreter von Genehmigungsbehörden und Kommunalpolitik das abgeschlossene Projekt zur Renaturierung der Warnow, mit dem sich das Dorfbild nach Jahrzehnten wieder stärker dem Wasser zuwendet. Bis in die 1960/1970er-Jahre war die Warnow durch den Ort geflossen. Dann wurde sie bis auf einen kleinen Abschnitt in ein Rohr verbannt. So verschwand der Fluss gleich hinter dem Quellteich unter der Straße.

Jetzt ist das Wasser wieder zu sehen. In Grebbin und außerhalb des Ortes entstanden über 500 Meter offene Gräben. Nur auf etwa 100 Metern bleibt der Fluss unter der Erde. Hier ist es durch Bauten und Bäume darüber sehr eng. Diese unterirdische Rohrleitung wurde im Herbst durch einen sogenannten Inliner von innen saniert.

Uwe Zöllner, Geschäftsführer vom Wasser- und Bodenverband Mittlere Elde, erklärte, dass im Zusammenhang mit dem Projekt die Gemeinde auch Grundstücke erworben hat. Jana Frommholz erläuterte, dass auch den Belangen der Angler entsprochen wird. Sie haben im Quellteich Fische ausgesetzt. Wasser aus diesem Teich läuft erst bei hohem Stand in die offenen Gräben.

Der zweite Teich im Dorf war vor Jahrzehnten mit Bauschutt vollgefüllt worden. Das Material wurde jetzt entsorgt, das Gewässer etwa anderthalbmal so groß wie es früher war ausgebaggert. Alarmiert waren die Bauleute für mögliche Munitionsfunde. Anwohner hatten berichtet, dass zum Ende des Zweiten Weltkrieges Waffen im Wasser entsorgt wurden. Das hat sich nicht bestätigt.

Die Investition im Gesamtvolumen von 242 000 Euro für zwei Bauabschnitte kostet der Gemeinde Obere Warnow kein zusätzliches Geld. Mit einer Firma war vereinbart worden, dass Ersatzgeld als Kompensation für den Bau von Windenergieanlagen eingesetzt wird. Das deckt den Eigenanteil der Gemeinde. Zum Gros wird das Projekt gefördert durch Gelder der Europäischen Union, des Bundes und des Landes. Die Kommune will perspektivisch Grebbin, den Quellort der Warnow, gestalten. Es gibt Ideen z.B. für ein Informationszentrum und Sanitäranlagen. Aus finanziellen Gründen lässt sich das noch nicht realisieren, so Bürgermeister Hartmut Bahl.

 

Text und Foto: von Michael Beitien
 

 

 

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