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Seit 30 Jahren an Spitze der Wehr

Foto: FFw Zölkow (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Foto: FFw Zölkow

Dietmar Arendt gehört zu den dienstältesten Wehrführern in der Parchimer Region. 64-Jähriger feierte mit seinen Kameraden in Zölkow

Er gehört zu den dienstältesten Wehrführern in der Parchimer Region: Dietmar Arendt (64) feiert sein 30-jähriges Jubiläum an der Spitze der Zölkower Feuerwehr. Mit seinen Mitstreitern in der Wehr und deren Familienangehörigen traf er sich am Sonntag zum Brunch. Rund 70 Gäste waren gekommen.

Der 64-Jährige ist geschätzt in der Truppe. Die Ehrlichkeit gefällt beispielsweise Jugendwart und Gruppenführer Michael Schröder an seinem Feuerwehrchef. „Er ist geradeheraus“, sagt er über Arendt. Er sei diplomatisch, stelle sich bei Streit zwischen die Fronten und finde immer eine Lösung - für den Einzelnen und für die ganze Mannschaft.

1982 war Arendt zur Zölkower Feuerwehr gestoßen. Fünf Jahre später trat der damalige Bürgermeister Hermann Kirst (†) an ihn heran mit der Bitte, die Leitung der Truppe zu übernehmen. Der bisherige Wehrchef wollte nicht weiter machen. Damals gab es noch keine Wahlen in der Ortswehr. Die Gemeindevertretung bestimmte in der Personalie. Am 27. Oktober 1987 wurde Dietmar Arendt als Wehrführer verpflichtet.

Mit der politischen Wende und noch vor der Deutschen Einheit und bevor es ein Land Mecklenburg-Vorpommern gab, holte sich Arendt den Rückhalt seiner Kameraden per Wahlen. Die Zölkower hatten sich Unterlagen besorgt, nach denen in Niedersachsen die Feuerwehrchefs gewählt wurden, und zogen im Januar 1990 ihre Wahlen durch. Dietmar Arendt erhielt das Vertrauen. Es war ihm wichtig, dass er auf diese demokratische Weise bestätigt wurde, sagt der langjährige Ortswehrführer. Der hauptberufliche Lehrer hatte sich schon zu Vorwendezeiten in Nauen die Qualifikation als Wehrführer geholt und absolvierte nach der Wende den entsprechenden Lehrgang, als die Landesfeuerwehrschule in Malchow eröffnete.

Zu den Höhepunkten der vergangenen 30 Jahre zählt Arendt die Einweihung des neuen Gerätehauses in Zölkow (1996) und die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeuges (2013). Er erinnert sich an viele dramatische Einsätze - von Großbränden in der Landwirtschaft bis zu schweren Verkehrsunfällen mit Toten.

Der Einsatz, der ihn emotional am meisten bewegt hatte, war 2004 beim Einsturz der Schule in Goldberg. Fünf Bauarbeiter verloren ihr Leben, fünf weitere wurden schwer verletzt. Den Einsatz der Rettungskräfte der Feuerwehren leitete Arendt als Kreiswehrführer.

In diese Funktion war er 2001 im Verband Parchim gewählt worden. 13 Jahre übte er sie aus – bis zur Fusion Parchim-Ludwigslust. Gefordert wurde, dass er nicht gleichzeitig Ortswehrführer sein durfte. Doch Arendt blieb es: „Ich wollte die Bindung zur Wehr behalten“.

Bei den Einsätzen der Truppe war Arendt dabei. Ausbildung und Fortbildung übernahmen andere Kameraden. „Wir sind recht stabil“, sagt der Chef. Und er freue sich, dass zur Wehr „ein Haufen junger Leute“ gehört.

Die aktuelle Wahlperiode für Dietmar Arendt endet 2020. Dann will er sein Amt in jüngere Hände geben.

 

von Michael Beitien
 

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