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Am Samstag gibt es neue Ausweise

Am Samstag gibt es neue Ausweise (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Am Samstag gibt es neue Ausweise
Einmal im Monat öffnen die Amts- und die Stadtverwaltung in Parchim auch am Wochenende / Bürger wollen den Service nicht missen
Parchim

Samstag einen neuen Ausweis beantragen. Das war am vergangenen Wochenende möglich – so in der Stadtverwaltung in Parchim und im Amt Parchimer Umland. Die Bürger, die das Wochenendangebot nutzen, wollen es nicht missen.

Samstag kurz vor 9 Uhr im Stadthaus in Parchim. Ein junges Paar aus Hamburg holt sich bei Christian Schlaeth im Bürgerbüro einen Fischereischein ab. Die Papiere wurde hier hinterlegt. Die beiden jungen Leute sind froh, dass das Abholen am Samstag möglich ist. „Das sollte auf jeden Fall so bleiben“, sagt die junge Frau.

Wenig später im Amt Parchimer-Umland: Dolores und Uwe Ahlschläger aus Zölkow sitzen im Büro des Einwohnermeldeamtes bei Bernd Stoffregen. Sie nehmen ihre neuen Ausweise in Empfang. Die Woche über, wenn sie auswärts arbeiten, kommen sie nicht dazu, erzählt Dolores Ahlschläger.

Im Vorflur wartet Ilka Tietz aus Domsühl, die ebenfalls einen neuen Ausweis beantragt hat. Sie freut sich über die Samstags-Öffnung. „Das ist praktisch für diejenigen, die berufstätig sind.“ Die Domsühlerein, die ebenfalls in der Woche wegen der Arbeit unterwegs ist, lobt den Service, dass das Amt sie angeschrieben hat, weil ihr Ausweis abläuft. Das sei praktisch, beispielsweise wenn man verreisen und dann keine unliebsame Überraschung wegen eines ungültigen Dokuments erleben will.

Andreas Hanhues aus Wozinkel nutzt die günstigen Gelegenheit, um einen Ausweis zu beantragen. Die Woche über arbeitet er in Hamburg. Da schafft er es nicht, bis 18 Uhr auf dem Amt zu sein, sagt der junge Mann.

Es sind vor allem Pendler, die an diesem Sonnabend in die Amtsverwaltung Parchim kommen. Sie haben entweder selbst etwas zu erledigen oder kommen beispielsweise mit ihren Großeltern, die selbst nicht mehr fahren können, sagt Wolfgang Hinz, Leitender Verwaltungsbeamter im Parchimer Umland. Hinz hat an diesem Sonnabend Leitungsdienst und ist so auch in seinem Büro zu finden. Ebenso wie eine Kollegin aus der Kasse für diejenigen Bürger, die mit EC-Karte zahlen wollen, und eine Kollegin vom Gewerbeamt.

Im Bürgerbüro der Parchimer Stadtverwaltung kümmern sich heute mit Leiterin Ute Denzer und Christian Schlaeth zwei Mitarbeiter um die Wochenend-Kundschaft. Sie stellen an diesem Sonnabend u.a. einen Kinderreisepass aus, nehmen die Anmeldung eines Hundes an und kümmern sich um einen neuen Personalausweis. Im Stadthaus sind es nur zum Teil die Pendler, die den Samstag zum Behördengang nutzen. Es kommen beispielsweise auch Rentner, erfährt SVZ. Gern genutzt wird beispielsweise eine Kombination aus Besuch auf dem Samstagsmarkt und Erledigung von Geschäften im Amt. Die meisten Besucher kommen innerhalb nur einer Stunde – zwischen 9.30 und 10.3O Uhr – sagt die Bürgerbüro-Leiterin. Nicht selten erledigen Bürger, die sich eigentlich für den Samstag angemeldet haben, dann doch schon ihr Anliegen unter der Woche - zumal das Bürgerbüro von Montag bis Freitag täglich geöffnet ist.

„An den Öffnungszeiten haben wir gefeilt“, erklärt Holger Geick, der zuständige Sachgebietsleiter in der Stadtverwaltung. Letztlich sei man bei Öffnungszeiten von 9 bis 11 Uhr gelandet – an einem Samstag im Monat. Quasi ein Kompromiss zwischen Mitarbeiterbeanspruchung und Bürgerfreundlichkeit. Zeitweise war auch schon bis 12 Uhr geöffnet. Nach Aussagen der Verwaltung kommen pro Samstag im Durchschnitt etwa 15 Bürger zur Sprechstunde. „Es könnte mehr genutzt werden“, so Geick.

„Bei uns sind es mehr“, so Wolfgang Hinz. Im Durchschnitt gebe es ca. 30 Samstagsbesucher im Parchimer-Umland. Die Resonanz werde immer größer. Einmal im Monat hat das Einwohnermeldeamt am Samstag von 9 bis 12 Uhr auf. Man überlege, den Service probeweise auf andere Bereiche auszudehnen, die für Bürger wichtig sind – auf Steuern, Wohngeld und Gewerbe, sagt Hinz.

Die Einführung der Behörden-Samstage war die richtige Entscheidung, meint auch Christiane Schirdewahn, die Hauptamtsleiterin im Parchimer Umland. Sie versichert zugleich, dass auch außerhalb der offiziellen Sprechzeiten im Amt kein Bürger abgewiesen wird.

In der Regel sind die Ämter am ersten Sonnabend in jedem Monat geöffnet. Wegen Überschneidung mit den langen Feiertagswochenenden wurde das aber in Parchim-Stadt und Umland im April und im Mai jeweils auf das zweite Wochenende verschoben.

Quelle: SVZ Online, Text und Foto,  Herr Michael Beitien