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Barfuß auf Schulhof

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Bild zur Meldung: Foto: Michael Beitien

Bildungseinrichtung in Groß Godems ist auf dem Weg zur Kneipp-Schule. Alle Lehrer haben die Qualifikation erworben. Die Gesundheitserziehung gehört zum Schulalltag.

„Heute schon kalt geduscht?“ Mit dieser Frage empfängt uns Regine Frericks auf dem Schulhof in Groß Godems. Am Morgen stacheln die Leiterin der Kleinen Grundschule und ihre Lehrer-Kolleginnen Susanne Kanert, Silva Ott und Rena Janz sich gegenseitig an, ob sie sich abgehärtet haben. Das Team hat sich auf den Weg gemacht zur Kneipp-Schule.

Derweil eilen in der großen Pause die Schulkinder auf den Hof, ziehen Schuhe und Socken aus: Tautreten auf dem Rasen ist angesagt. Vorher sind die Kinder bereits ins Atrium gegangen. Dort steht ein Becken mit kaltem Wasser, in das sie ihre Arme eingetaucht haben.

Tautreten und Armbäder gehören in Groß Godems mittlerweile zum Schulalltag, ebenso wie beispielsweise Yoga und Luftduschen. Oder das Ritual am Freitag: Dann kontrollieren die Kinder gegenseitig ihre Brotdosen und sprechen darüber. Ist das wirklich gesund?

Die Initialzündung gab es im Frühjahr vergangenen Jahres. Um selbst etwas für ihre Gesundheit zu tun, nutzten die vier Lehrerinnen ihre Weiterbildungstage für die Beschäftigung mit der Kneipp-Therapie. Vieles, was die vier Pädagoginnen bei der Vertiefung mit diesem Fachgebiet erfuhren, überzeugte sie: Das Konzept ist genau das richtige für ihre Schule. Die Ideen werden zum großen Teil sogar bereits gelebt. Es passe zum Gesundheitsprogramm und helfe, gegen Infektionskrankheiten anzugehen.

Regine Frericks, Susanne Kanert, Silva Ott und Rena Janz haben das Zertifikat als Kneipp-Pädagogen erworben. Alle zwei Jahre müsse das wiederholt werden, so die Schulleiterin. „Es kostet schon Durchhaltevermögen.“ Das Wichtige an Kneipp: Es lasse sich in den Unterrichtsalltag einbauen. Es werde keine Zeit weggenommen.

Zudem wird das Lernen unterstützt. Beispiel: Luftduschen. Ein Fenster im Unterrichtsraum wird geöffnet, die Kinder stellen sich in kleinen Gruppen davor, um frische Luft einzusaugen. „Wenn wir einen Test schreiben, machen wir vorher eine Yoga-Übung gegen Stress“, sagt Regine Frericks.

Auf einer Elternversammlung im März hatten die Pädagoginnen ihr Konzept vorgestellt. Anwesend war auch Beate Möller, Leiterin des Kneipp-Kompetenzzentrums Plau am See. Die Eltern stehen hinter dem Weg zur Kneipp-Schule. Alle gaben auch die Erlaubnis, dass ihre Kinder an Wasseranwendungen teilnehmen können. Bei allen Projekten werden sie von Schulförderverein, Gemeinde und Eltern unterstützt, ist von den Lehrerinnen zu hören. Im Frühjahr soll ein Kräutergarten angelegt werden - ein Baustein, um gesunde Ernährung zu vermitteln. Bis Godems eine anerkannte Kneipp-Schule hat, werde aber noch einige Zeit vergehen, sagt die Schulleiterin.

(Den ganzen Bericht finden Sie in der Printausgabe und im E-Paper)

Text und Foto: von Michael Beitien

 

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