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DOMSÜHL : 40000 Euro für den Pingelhof

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Neueindeckung des Reetdaches im Agrarhistorischen Museum gesichert. Mehr als 400 Jahre altes Hofensemble ab Ostern geöffnet

Die Freude war allen Beteiligten ins Gesicht geschrieben. Heute Nachmittag überreichte Dieter Winkelmann vom Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Westmecklenburg an Hans-Werner Beck, Vorsitzender des Fördervereins Pingelhof Alt Damerow, einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 40 000 Euro für die dringend erforderliche Erneuerung des Reetdaches einer Scheune. Die Lokale Aktionsgruppe für die Leader-Region Warnow-Elde-Land – eine von 14 Leader-Regionen in MV, die das Gebiet des früheren Landkreises Parchim umfasst – hatte dieses Projekt für einen 6,3-Millionen-Euro-Fond der Europäischen Union zur Entwicklung des ländlichen Raumes ausgewählt. 18 von 22 eingereichten Projekten der Vorhabensliste 2017/18 erhalten insgesamt 1,16 Millionen Euro.

Schon kurz nach der diesjährigen Saisoneröffnung des Pingelhofes soll im Mai die Sanierung des Scheunendaches beginnen. „Das dürfte spannend werden. Die Besucher haben die einmalige Gelegenheit mitzuerleben, wie Reet nach alter Tradition verlegt wird“, sagt Museumsführerin Kerstin Zimmermann freudig. Die Reetdachfirma von Frank Casper, die sich bei der Ausschreibung durchgesetzt hat, verfügt über 25-jährige Erfahrung und ist Mitglied der Reetdachdeckerinnung von Mecklenburg-Vorpommern. Das hochwertige Reet kommt direkt von den Ufern am Schwarzen Meer. Frank Casper liebt seinen Beruf, vor allem den Umgang mit dem Naturmaterial Reet und die Arbeit im Freien. „Jedes alte Haus ist etwas Besonderes”, meint der Plater, der selbst nur 25 Kilometer entfernt vom legendären Pingelhof in einer reetgedeckten Büdnerei aus dem Jahr 1632 wohnt.

Für die kulturhistorisch wertvolle Hofanlage am Rande der Lewitz geht es bei der nunmehr gesicherten Sanierung um eine substanzielle Frage. Der Blick aufs Dach der mehr als 200 Jahre alten Scheune spricht Bände. Das Reet wirft Dellen. „Dabei wurde das Dach erst vor gut drei Jahrzehnten erneuert. Aber seinerzeit war das Material knapp und der Dachaufbau nicht stark genug ausgeführt worden“, beklagt Hermann Freude, selbst langjähriges Fördervereinsmitglied, die aktuelle Situation. Der Verein hätte aus eigener Kraft die Sanierung nicht stemmen können. Mit Sponsoren wird der Eigenanteil Schritt für Schritt aufgebracht

Text und Foto: von Wolfried Pätzold
 

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